Abenteuer mit einem Hirten? Review zu Tales of Zestiria

Nach über neun Monaten erscheint nun endlich auch das JRPG „Tales of Zestiria“ bei uns in Deutschland. Dieses Jahr feiert die beliebte Tales-of-Spielreihe ihr 20-jähriges Jubiläum und bringt den 15. Teil der Hauptreihe nach Europa. Zudem erscheint im Frühjahr 2016 ein Anime zu Zestiria und der Nachfolger Tales of Berseria ist bereits für die PS3 & PS4 angekündigt.

Story

In Tales of Zestiria für die PlayStation 3 und PlayStation 4 wird in einem Action-RPG ein packendes Fantasy-Abenteuer erzählt. Auf dem Kontinent Glenwood herrschen die beiden Königreichen Hyland und Rolance, zwischen denen einige Spannungen bestehen. Unser Held Sorey lebt abgeschottet bei den heiligen Wesen Seraphim und wünscht sich der legendäre Hirte zu werden, der für Frieden in der Welt sorgt.

Die Seraphim können nicht von allen Menschen gesehen werden. Umso komischer wird es, als das mysteriöse Mädchen Alisha im Dorf auftaucht und Sorey mit Unsichtbaren sprechen sieht. Von ihr erfährt Sorey, dass die Menschheit momentan eine Ära des Desasters durchlebt: Seuchen, Hungersnot, lebendigte Tote und böse Wesen namens Hellion treiben ihr Unwesen. Menschen verwandeln sich in Hellion, wenn die negativen Emotionen überhand gewinnen. Sorey zieht mit seinem besten Freund Mikleo, ein Seraph, los, um die Prinzessin Ashiley vor Bösen zu beschützen, der legendäre Hirte zu werden und die Welt zu retten.

Wie eine typische Tales-of-Story wird es auch hier einige dramatische und unerwartete Wendungen geben, zu denen noch nicht zu viel verraten werden sollte. Besonders die ganzen Gespräche zwischen den Charakteren lassen den Spieler eine bessere Bindung zu diesen aufbauen.

Gameplay

Die meisten Tales of-Teile nutzen ein Linear Motion Battle System. In diesem werden in einem Kampf Echtzeit-Angriffe durchgeführt. In Zestiria wurde dieses System erweitert, und zwar zum Fusionic Chain Linear Motion Battle System. Neu ist, dass die Kämpfe nicht mehr in einem separaten Kampffeld stattfinden, sondern direkt auf der Karte. Dabei kann die ganze Größe der derzeitigen Umgebung genutzt werden.

Durch diese Eigenschaft kann die Umgebung zum Vorteil als auch Nachteil genutzt werden. Beispielsweise sorgen Felsen für eine Schutzmöglichkeit, während Pfützen zum Ausrutschen verleiten. Die Gegner befinden sich auf der Karte und können frühzeitig angegriffen werden, um einen Überraschungsangriff zu starten. Natürlich kann man vor allen Monstern leicht weglaufen, da es keine Zufallskämpfe gibt. Dies bringt aber keine Erfahrungspunkte und lässt die Charaktere schwach. Gut finden wir auch, dass die Charaktere Plaudereien auf der Weltkarte oder in Kämpfen führen, um weitere Einblicke in diese zu geben. So wachsen einem die Abenteurer ans Herz.

Einziges Manko ist die Führung der Kamera. In Kämpfen fokussiert sich die Kamera oft auf den Gegner oder hinter den Charakter, wo sooft Bäume, Wände oder sonstige Sichthindernisse sind. Also ist man gezwungen während bestimmter Kämpfe die Kamera ständig neu zu positionieren, um den eigenen Charakter sehen bzw. den Überblick über den Kampf behalten zu können.

Typisches Rollenspiel?

Außerhalb von Kämpfen können Feldaktionen ausgeführt werden, um Hindernisse aus dem Weg zu räumen und Rätsel zu lösen. Von Anfang an kann man sein Schwert nutzen, um beispielsweise Dornen oder Spinnennetze, die im Weg sind, zu zerstören. Wenig später erhält man die Fähigkeit Feuer zu machen, um Fackeln anzuzünden, die Mechanismen auslösen. Die Feldaktionen sind ein interessantes Element, welches es bereits in ähnlicher Form in Tales of the Abyss gab.

Durch das Aufsteigen von Leveln oder Finden von Steinmonumenten bekommt man AP-Punkte, die dafür genutzt werden können, allgemeine Hilfsfähigkeiten für den Kampf auszurüsten. Dazu gehören unter anderem „Charakter wechseln“, „Automatische Verteidigung“ oder „Freies Laufen“. Die Charaktere erhalten ihre eigenen Fähigkeiten durch Waffen, Titel und Rüstungen, die sie tragen. Jedes Teil der Rüstung hat eine andere Fähigkeit. Selbst im Laden sind die Fähigkeiten immer wieder andere. Die richtige Kombination von Rüstungsteilen und Fähigkeiten schaltet weitere Spezial-Fähigkeiten frei.

In den Kämpfen kann Armatisierung genutzt werden. Armatisierung bezeichnet die Vereinigung von einem menschlichen Charakter mit einem Seraphim. Durch die Vereinigung sind die beiden Charaktere in einem Supermodus, der alle Angriffe verstärkt und Spezial-Attacken ermöglicht. Dieser Modus kann beliebig oft ohne Beschränkung im Kampf eingesetzt werden, wodurch viele Kämpfe langweilig werden, wenn man ständig die Armatisierung nutzt.

Fazit

Insgesamt lässt sich sagen, dass Tales of Zestiria ein gutes JRPG ist. Das Game bietet ein interessantes Kampfsystem mit vielen Möglichkeiten, eine Story mit dramatischen Wendungen und viele Möglichkeiten, Fähigkeiten anzupassen. Leichte Abzüge gibt es für den linearen Spielverlauf und die Kameraführung.

Tales of Zestiria ist definitiv ein Titel für Rollenspiel-Fans und Neueinsteiger. Es kommt zwar nicht an Tales-of-Teile, wie Vesperia oder Symphonia, heran, ist aber nach unserer Sicht besser gelungen als die letzten zwei Vorgänger Xillia und Xillia 2.

Pro Kontra
  • Exzellentes Kampfsystem
  1. Schlechte Kamera
  • Fesselnde Story
  1. Zu linearer Spielverlauf
  • Bindung zu Charakteren durch ständige Plaudereien
  1. Weites Reisen auf der Weltkarte, ohne Freiheiten zum Erkunden
  • Viele Möglichkeiten zur Optimierung der Fähigkeiten & Ausrüstung der Charaktere
 
  • Gute Animationen, Soundtrack & Grafik
 
  • Neue Feldaktionen für Rätsel
 

 

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