Reise durch die Zeit: Review zu Dragon Quest VII

Das Remake des Klassikers auf der PlayStation One aus dem Jahre 2000 schafft es endlich nach Europa. Der Klassiker ist nie in Europa erschienen. Dragon Quest VII: Fragmente der Vergangenheit wurde komplett überarbeitet und verbessert. Die Reihe von Square Enix ist in Japan erfolgreicher als Final Fantasy und wird hier eher von eingefleischten Fans gekauft. Kann der 7. Teil die Wendung sein?

Das Spiel startet mit dem jungen Helden in seiner Heimat, einem Fischerdorf. Das Dorf befindet sich auf einer kleinen Insel. Weit und breit befindet sich sonst kein anderes Land. Viele Fischer haben versucht immer weiter heraus zu segeln, aber ohne Erfolg. Der Held und sein Freund Gismar, der Prinz der Insel, glauben daran, dass es irgendwo noch andere Inseln und Menschen sein müssen.

Die beiden finden auf der Insel eine Ruine und sammeln dort Tafelfragmente. Kurz darauf schließt sich ihre Kindheitsfreundin Maribel an, die glaubt, dass die beiden sonst Unfug anstellen. Als sie die Fragmente zusammenfügen, öffnet sich ein Portal in die Vergangenheit. Doch wissen die drei Freunde das noch nicht und ändern dort einiges. In der Vergangenheit stellen sie die Ordnung wieder her und bekämpfen die bösen Monster. Als sie wieder zurückkehren, hat sich die Welt verändert.

Gameplay

Die Hauptaufgabe besteht darin, die Fragmente zu sammeln und Portale in die Vergangenheit zu erschaffen. Durch die Zeitreisen stellen wir die Ordnung der Welt wieder her und erfahren die Gründe, warum alle Inseln und Kontinente verschwunden sind. Das Game spielt sich episodenhaft, da jede Reise in die Vergangenheit eine kurze Episode für sich ist. Jede Episode erzählt eine interessante Geschichte. Je weiter wir voranschreiten, desto mehr verknüpfen sich die einzelnen Episoden.

Jeder Ort wirkt einzigartig und bietet aufgrund der guten Übersetzung interessante Dialoge und Dialekte. Die Reise ist lang. Sehr lang. Für die Story wird mindestens über 80 Stunden benötigt, wodurch Dragon Quest VII zu den längsten Rollenspielen gehört. Auf dem 3DS ist es das Längste!

Das Kampfsystem läuft traditionell rundenbasierend ab. Es können normale Angriffe, Magie oder Verteidigung ausgewählt werden. Bis Level 15 lernen die Charaktere eigene Fähigkeiten und Magie. Ab Level 15 kann die Klasse gewechselt werden. Über 50 Klassen stehen zur Auswahl, um seinen speziellen Charakter zu kreieren. Das Klassensystem wurde von Dragon Quest IX für den DS übernommen. Die vielen Kombinationen und Fähigkeiten ermöglichen ein sehr komplexes System, welches an Final Fantasy oder Bravely Default erinnert.

Auf der Karte und in den Dungeon sehen wir die Monster herumlaufen. Berühren wir sie, startet der Kampf. Dies macht es einfacher zu kämpfen, um Level zu steigen. Auch ist es nicht so nervig wie Zufallskämpfe, wenn man die Gegend erforschen möchte, weil man den Monstern leicht ausweichen kann.

Praktisch sind die Hinweise im Menü, wenn man länger nicht gespielt hat oder vergessen hat, wohin man muss. Dort steht, was als Letztes passiert ist und wo sich das nächste Fragment befindet. Ein weiteres nettes Feature sind die Party-Unterhaltungen. In jedem Gebiet und nach jedem Ereignis haben die Gruppenmitglieder etwas zu sagen. Wird B gedrückt, sagt irgendein Party-Mitglied seine Meinung zum aktuellen Geschehen. Häufig geben die Mitglieder genauere Hinweise, was als Nächstes getan werden muss oder was ein NPC gemeint hat.

Nicht nur die Party-Mitglieder haben neue Dialoge, auch die normalen NPCs in der Stadt haben etwas Neues zu sagen, wenn ein Event geschehen ist. In Dragon Quest wird sehr viel Liebe ins Detail gesteckt.

Fazit

Dragon Quest VII: Fragmente der Vergangenheit ist mit einer durchschnittlichen Spielzeit von 100 Stunden das längste Rollenspiel und glänzt mit seiner charmanten Welt und Charakteren. Mit seinem Klassensystem sorgt das Game für genügend Tiefe und Komplexität. Im Remake lässt sich nicht merken, dass es sich um ein bereits 16 Jahre altes Game handelt. Ein Must-Play für jeden RPG-Fan!