Der Vorgänger Fire Emblem: Awakening sollte ursprünglich der letzte Teil der Reihe sein. Doch die drastischen Änderungen führten zum strategischen Erfolg der Serie, die sich in dem Nachfolger Fire Emblem Fates widerspiegelt. Diesmal erscheint das Spiel sogar in drei unterschiedlichen Versionen, die eine Story aus anderen Perspektiven erzählt.
Den Helden aus Fire Emblem kennen einige wahrscheinlich schon aus Super Smash Bros. für 3DS / Wii U. Dort tauchte Corrin bereits im Februar 2016 als DLC auf. Im Spiel könnt Ihr zu Beginn selbst bestimmen, welches Geschlecht er bzw. sie hat.
Die erste Entscheidung trefft Ihr vor dem Kauf des Spiels – Ihr müsst Euch für eine der beiden Versionen entscheiden. Unser Artikel kann Euch bei der Entscheidung helfen. Zusammengefasst ist Vermächtnis die leichte Version mit der guten Seite und Herrschaft die schwere Version mit der bösen Seite. Die dritte Version ist ein DLC mit derselben Spiellänge, welches eine Mischung aus beiden ist und das wahre Ending bereithält.
Kriege & Intrigen
Corrin gehört einer Adelsfamilie in Hoshido an und gleich zu Beginn des Games erfahren wir einiges über die Beziehungen der Geschwister untereinander und den Konflikt zwischen den zwei Nationen Hoshido und Nohr. Je nach Version werdet Ihr für eine der beiden Nationen kämpfen.
König Garon von Nohr schickt seine Truppen, um Hoshido zu erobern. Erst scheint es so, als ob Nohr wirklich die Bösen sind. Doch Hoshido ist nicht ganz unschuldig an den Ereignissen. Wir entscheiden uns somit zwischen den Optionen gegen die bösen Invadierenden von außen oder von innen herauszukämpfen. Egal, auf welcher Seite wir sind, wir erfahren intrigante Geheimnisse und werden in moralische Konflikte geworfen.
Das Kampfsystem hat sich nicht groß verändert. Wir wählen zu Beginn Einheiten aus, die wir mit auf ein in Felder ausgeteiltes Schlachtfeld mitnehmen. Während unseres Zuges können wir die Einheiten um die entsprechenden Felder bewegen und gegnerische Einheiten angreifen. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass der Gegner nächste Runde ebenfalls mit vielen Einheiten angreifen kann. Steht ein Charakter alleine herum, kann er ziemlich schnell besiegt werden. Die Missionen haben unterschiedliche Ziele von „Besiege alle Gegner“ über „Beschütze den Charakter …“ bis hin zu „Nimm das Gebäude ein“.
Die beste Verbesserung am Gameplay ist, dass in den gegnerischen Runden nicht zufällig Einheiten auftauchen und in derselben Runde ebenfalls attackieren können. Im Vorgänger Awakening war dies der Fall und sorgt für besonders viel Frust, weil dies nicht geplant werden konnte. Wenn Verstärkung in Fates auftaucht, muss diese eine Runde warten.
Schweres Gameplay?
Ja, es kann sogar sehr schwer werden. Die besiegten Charaktere in Missionen bleiben tot. Also muss das Spiel sehr oft neu gestartet werden, wenn wir mit allen liebevollen trainierten Charakteren weiterspielen möchten. Manchmal ist es auch ein Opfer wert die Mission zu bestehen. Des Weiteren gibt es viele Missionen, die häufig einen Neustart erfordern, weil die Platzierung der Einheiten falsch gewählt war oder das Ziel nicht erreicht wurde.
Doch keine Sorge! Es gibt einen ultra-leichten Modus. Zu Beginn können der Schwierigkeitsgrad und der Modus ausgewählt werden. Der leichteste Schwierigkeitsgrad ist Normal, der für jeden machbar sein sollte. Selbst hier wird es die eine oder andere Mission geben, die schwieriger sein wird. Schwer und Experte sind eher für erfahrene Spieler zu empfehlen, da es leicht frustrierend werden kann.
Bei der Wahl des Modus habt Ihr die Möglichkeit einzustellen, ob die Charaktere tot bleiben oder wiederbelebt werden. Im klassischen Modus bleiben die Einheiten tot. Im anderen Modus stehen die besiegten Einheiten ab dem nächsten Kampf wieder zur Verfügung.
Von der Schwierigkeit und der Story her sollte in folgender Reihenfolge gespielt werden.
- Vermächtnis
- Herrschaft
- Offenbarung
Vermächtnis ist wirklich einfach auf Normal und kann unter Umständen noch auf Schwer abgeschlossen werden. Bei Herrschaft ist der Schwierigkeitsgrad um einiges höher, weswegen hier selbst erfahrene Spieler Normal wählen sollten. Zumal habt Ihr in Herrschaft keine Möglichkeit die Einheiten zu trainieren. Wie im traditionellen Fire Emblem folgt Mission an Mission ohne Pause. In Vermächtnis gibt es eine Weltkarte mit Option zum Trainieren, welches es um ein Vielfaches leichter macht.
Besonders Kapitel 5 auf Schwer könnte viele Spieler in beiden Versionen zum Aufgeben zwingen. Aber Ihr müsst das Spiel nicht von vorne anfangen, um den Schwierigkeitsgrad niedriger zu stellen. Sobald Ihr das Schloss freigeschaltet habt (natürlich erst nach Kapitel 5), könnt Ihr dies beliebig tun. Ihr könnt den Schwierigkeitsgrad nur nicht wieder höher stellen (z. B. von Normal auf Schwer oder von Schwer auf Experte).
Beziehungen mit Liebe im eigenen Schloss
Ein großer Punkt in Fire Emblem sind die Freundschaften der Charaktere untereinander, die durch Konversationen auf dem Schlachtfeld entstehen. Die Beziehung kann auch im privaten Quartier verbessert werden. Wird zwischen einem männlichen und weiblichen Charakter der S-Rang erreicht, können diese Heiraten und ein Kind bekommen. Zum ersten Mal ist es möglich, dass der Held bzw. die Heldin einen gleichgeschlechtlichen Partner haben kann. Allerdings gibt es jeweils nur einen Kandidaten mit dem so eine Beziehung möglich ist.
Das Kind wird ein spielbarer Charakter, welches Werte und Klassen von beiden Elternteilen erbt. Durch viel Aufwand kann eine gute Einheit mit sehr viel besseren Werten erschaffen werden. Ein neues System erlaubt uns ein eigenes Schloss zu erbauen, indem viele Simulationselemente ausgelebt werden können.
Wir können verschiedene Gebäude ausbauen, das Schloss selbst gestalten, die Shops nutzen und Verteidigungen für den Online-Modus ausbauen. Durch den Online-Multiplayer können andere Spieler unser Schloss angreifen, welches durch ausreichend Upgrades geschützt wird.
Fazit
Ein Strategiespiel mit Top-Story, liebenswerten Charakteren und vielen taktischen Entscheidungen hat endlich einen großen Erfolg gelandet. Das Schloss-System sorgt für genügend Unterhaltung außerhalb des Schlachtfeldes und für einen guten Online-Multiplayer. Der besondere Reiz in Fire Emblem: Fates liegt in den strategischen Schlachten und den Liebesbeziehungen der vielen Charaktere untereinander. Hier gibt es so viele Möglichkeiten, dass selbst in den drei Pfaden nicht alles ausprobiert werden konnte.
Pro | Kontra |
---|---|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Keine Kommentare
Kommentieren